Studienablauf
In die Studie nahmen ab 2014 vier Studienzentren bundesweit (Universitätsklinikum Düsseldorf, Medizinische Hochschule Hannover, Universitätsklinikum Heidelberg, Klinikum rechts der Isar der TU München) über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt 50.000 Männer auf, die über die Einwohnermeldeämter zur Studienteilnahme eingeladen wurden. Die Studienzentren ordneten die Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip im Verhältnis 1:1 zwei Gruppen zu:
- Gruppe A erhielt den ersten PSA-Test im Alter von 45 Jahren
- Gruppe B erhielt den ersten PSA-Test im Alter von 50 Jahren
Das sich anschließende risikoadaptierte PSA-Screening ist in beiden Gruppen identisch:
- Bei Männern mit einem Basis-PSA-Wert unter 1,5 ng/ml wurden weitere PSA-Tests nur im Abstand von fünf Jahren vorgenommen.
- Bei Männern mit einem Basis-PSA-Wert von 1,5-2,99 ng/ml, die ein höheres Erkrankungsrisiko haben, erfolgten die weiteren PSA-Messungen im Abstand von zwei Jahren.
- Sobald der PSA-Wert bei 3 ng/ml oder darüber liegt – zu Beginn oder in den Nachfolgetests – schloßen sich weiterführende Untersuchungen an.
Die Studie endete für alle Teilnehmer im Alter von 60 Jahren. Vermutlich gehören mehr als 90% zur Niedrigrisikogruppe, bei der die PSA-Tests im Abstand von fünf Jahren vorgenommen werden, so dass beim Beginn der Messungen im Alter von 45 Jahren vier PSA-Tests bis zum 60. Lebensjahr ausreichend waren, um die Entstehung eines Prostatakrebses im Alter von über 60 Jahren auszuschließen.
Die 45-jährigen Teilnehmer wurden über die Einwohnermeldeämter zufällig ausgewählt und über die Studienzentren zur Studienteilnahme eingeladen. Die Meldebehörden sind befugt, Daten zu wissenschaftlichen Zwecken zur Verfügung zu stellen. Eine selbständige Teilnahme von Männern dieser Altersgruppe war nicht möglich, weil es sich um eine epidemiologische Studie handelt, die sonst in der Auswahl der Teilnehmer verzerrt wäre.
Quelle: In Anlehnung an Studienprotokoll PROBASE-Studie